Kompressoren als (kreatives) Werkzeug in EDM Produktionen

Kompressoren als (kreatives) Werkzeug in EDM Produktionen

Der Kompressor ist seit seiner Entwicklung nicht mehr aus der Musikproduktion wegzudenken. Neben der klassischen Aufgabe, die Dynamik eines Audiosignales einzugrenzen, gibt es weitere Möglichkeiten, den Kompressor auch im stilistischen Sinne für Musikproduktionen zu verwenden. In diesem Artikel soll es um die gängigsten Möglichkeiten gehen, wann und wieso diese zum Einsatz kommen können und was […]

Der Kompressor ist seit seiner Entwicklung nicht mehr aus der Musikproduktion wegzudenken. Neben der klassischen Aufgabe, die Dynamik eines Audiosignales einzugrenzen, gibt es weitere Möglichkeiten, den Kompressor auch im stilistischen Sinne für Musikproduktionen zu verwenden.

In diesem Artikel soll es um die gängigsten Möglichkeiten gehen, wann und wieso diese zum Einsatz kommen können und was dabei mit dem Audiosignal passiert.

Um die Herangehensweisen besser verstehen zu können, wird zuvor noch einmal kurz auf die Funktionsweise eines Kompressors eingegangen. Denn nur wer versteht, wie ein Kompressor funktioniert, kann damit beginnen, Kompression als kreatives Werkzeug einzusetzen.

Außerdem soll auf Grund der Tatsache, dass das Wort „Kompressor“ wohl eines der meist genutzten Buzz-Words ist, wenn es um das Thema EDM Musikproduktion geht, die Gefahren beim Einsatz von Kompression angesprochen werden.

Ziel des Artikels ist es, den potentiellen Funktionsumfang eines Kompressors voll zu verstehen und sich über die Gefahren im Klaren zu sein.

Funktionsweise eines Audio Kompressors

Standard Parameter Eines Kompressors

Der Kompressor gehört zur Gruppe der Dynamikprozessoren und stellt gleichzeitig den wohl wichtigsten Vertreter dieser Gruppe dar. Klassisch hat er also die Aufgabe, die Dynamik eines Audiosignals zu verdichten, um so Lautstärkeschwankungen im Mix auszugleichen oder das Gesamtsignal durch das Herabsetzen des Peak-Pegels den RMS Pegel anheben zu können.

Somit reduziert eine aktive Kompression den Lautstärkeunterschied zwischen leisestem und lautestem Pegel eines Signals. Ab welchem Pegel ein Kompressor aktiv wird, definiert man mit dem Threshold-Regler, auf deutsch: Schwellwert-Regler. Jedes Signal, welches über den eingestellte Schwellwert hinaus geht, wird um das eingestellte Verhältnis zum Originalsignal abgesenkt. Dieses Verhältnis wird bei den meisten Kompressoren mit dem Ratio-Regler eingestellt. Bei einer Ration von 1:1 findet keine Kompression statt, bei einer Kompression von z.B. 2:1 wird der Signalanteil, der den Schwellwert überschreitet, um die Hälfte reduziert.
Wird der Schwellwert also um z.B. 10dB überschritten, wird dieses Signal um 5dB abgesenkt. Je weiter der Schwellenwert überschritten und so höher die eingestellte Ration, desto stärker wird der überschreitende Signalanteil komprimiert.

Fig_2 Da durch die Bearbeitung die Pegelspitzen herabgesetzt und das Signal somit leiser wird, findet man an den meisten Kompressoren einen Make-Up-Regler, mit welchem das Gesamtsignal im Pegel angehoben werden und die durch die Kompression entstandene Gain-Reduction ausgeglichen oder das Signal sogar noch stärker angehoben werden kann. Durch diesen Vorgang sinkt die Dynamik des Audiosignals und die Lautheit nimmt i.d.R. zu.

Neben den grundlegenden Parametern Gain/Output, Threshold und Ratio gibt es meist weitere Regler, mit welchem die Kompression feinjustiert werden kann.

Der Attack Regler bei Kompressoren legt ebenso wie bei Synthesizern die Einschwingzeit fest – hier allerdings nicht von einem zu erzeugendem Audiosignal sondern von der gewünschten Kompression. Somit lässt sich individuell einstellen, wie schnell oder langsam ein Signal heruntergeregelt werden soll, um beispielsweise die Transienten eines Signals unangetastet zu lassen. Dabei ist zu betonen, dass es sich dabei nicht um die Zeit handelt, ab welcher der Kompressor beginnt zu arbeiten, sondern die Zeit, die der Kompressor benötigt, die gewünschte Gain Reduction zu erreichen.

Das Pendant zur Einschwingzeit ist die Ausschwingzeit, welche ebenfalls extra eingestellt werden kann. Hierfür dient der Release Regler, welcher definiert, wie lange das Signals noch komprimiert werden soll, nachdem der Threshold bereits wieder unterschritten wurden.

Neben den üblichen Normen und Konventionen, lassen sich mit Hilfe der oben genannten Parameter interessante Effekte erzeugen, welche vom eigentlichen Dogma eines Kompressors „Der Einsatz des Kompressors sollte möglichst unhörbar sein“, gerne abweichen darf.

Multi-Band-Kompression

Die meisten Kompressoren in der Musikproduktion arbeiten mit nur einem Band, was dazu führt, dass die Kompression das gesamte Frequenzspektrum abdeckt. Die Pegelreduktion betrifft also nicht nur bestimmte Frequenzen, sondern das gesamte Signal. Der Multiband-Kompressor teil ein eingehendes Audiosignal in zwei oder mehr Frequenzbänder. Ähnlich wie bei einem Equalizer werden hierfür in der Regel Filter genutzt. Jedes gefilterte Signal wird anschließend in einen eigenen Kompressor geleitet und durch dieses bearbeitet

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Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass ein lautes Element im tieffrequenten Bereich (z.B. Bass) nunmehr nicht in den Pegel und Dynamikverlauf von Signalen mit hohen Frequenzen (z.B. Hihat) eingreifen. Bei den meisten Multi- Band-Kompressoren ist es sogar möglich Attack, Release, Ration und Threshold für jedes Band individuell einzustellen.

In EDM Produktionen lassen sich mit Hilfe dieser individuellen Einstellmöglichkeiten Effekte erzeugen, welche mit einem 1-bandigen Kompressor nicht möglich wären.

Im Gegensatz dazu bringen Multi-Band-Kompressoren beim Einsatz an natürlicher, aufgenommener Musik die Gefahr mit sich, den Klang so stark zu verfälschen, dass er unnatürlich klingt.

Kreative Kompressionen

Wie zuvor bereits erwähnt, wird bei Kompressionen meist das Ziel verfolgt, die Kompression für den Hörer nicht bewusst hörbar zu machen. Kompression als solche als auch unkonventionelle Parametereinstellungen, lassen das Audiosignal schnell unnatürlich klingen, was in vielen Genres so gut es geht zu vermeiden gilt. Anders bei elektronischer Clubmusik, welche vom Einsatz von unnatürlichen Klängen und Effekten lebt. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Kompression auch als bewusst hörbaren Soundeffekt einzusetzen.

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Distortion Durch Überkompression

Das wahrscheinlich einfachste Vorgehen, einen hörbaren Effekt mit Hilfe eines Kompressors zu erreichen,
sind übertriebene Einstellungen der Standardparameter: Attack, Release & Ratio.

Stellt man den Release-Regler auf das Minimum, so lässt sich mit Hilfe des Ratio- und Attack-Reglers eine Art Bandsättigung simulieren, welche dem Klang eines Saturators gleichkommt und gleichzeitig einen Distortion Effekt erzeugt.

screeJe höher die Ratio und so niedriger der Attack, desto stärker der zu hörende verzerrende Effekt.

Wie kommt dieser Effekt zustande?

Durch die extremen Einstellungen wird die Wellenform stark verändert was dazu führt, dass harmonische Obertöne beginnend bei ca. 140Hz dem Klang hinzugefügt werden und dem Sound einen kratzigen Charakter geben.

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Side-Chain Kompression

Bei üblichen Kompressionstechniken ist das zu bearbeitende Signal auch das Signal, welches durch das Überschreiten des Threshold die Kompression auslöst.

Anders ist es beim sogenannten „Side-Chaning“, eine Vorgehensweise, bei der das zu bearbeitende Audiosignal nicht gleich der Trigger für den Effekt ist. Das  Effektgeräte auf einer Spur wird also durch ein Audiosignal einer anderen Spur aktiviert und deaktiviert.

Nachführend soll auf die gängigsten und effektivsten Side-Chaining Techniken eingegangen und deren Nutzen und Funktionsweise erläutert werden.

Side-Chain Kompression zum Freistellen von Kick Drums

Wenn die Kick Drum alleine sehr gut klingt, sich im Mix aber nicht durchsetzt und/ oder vom Bass überlagert wird, ist dies meist eine gute Möglichkeit um Side-Chain Kompression zum Einsatz kommen zu lassen.

Dieser Anwendungsfall ist wohl auch der zugleich am weitesten verbreitete Ansatz diese Art von Kompression zu nutzen.
Besonders in EDM Produktionen ist die Kick Drum das tragende Element, welche definitiv eine dominante Präsenz im Mix haben muss. Hierbei besteht häufig das Problem, dass die Kick-Drum viel Platz im Frequenzspektrum einnimmt:

Sub-Tiefen , welche typischerweise unter 60hz liegen und besonders durch den Subwoofer und größere Lautsprecher sauber wiedergegeben werden. Eine Menge „Punch“ gibt es meist bei ca. 50hz.

Die Tiefen, irgendwo zwischen 100 bis 300hz, sorgen für den besonderen Kick Charakter und gute Durchsetzungskraft, welche auch ohne Subwoofer gut wiedergegeben werden.
Die Mitten liegen i.d.R. zwischen 500-5000hz und geben der Kick mehr Präsenz im Mix. Im Bereich zwischen 3-8khz findet sich zumeist der „Klick“ des Kickstoßes. Besonders auf sehr kleinen Wiedergabegeräten wie Smartphones oder Küchenradios, hört man die Kick häufig sehr stark durch diesen Frequenzbereich. Das Fatale: Viele Instrumente haben genau in diesem Frequenzbereich ihr Frequenzspektrum, was den Platz in diesem Bereich zu einem hart umgekämpften macht.

Auch die Höhen, welche über 10khz liegen, können für das Gesamtbild der Kick außerordentlich nützlich sein. Sie verleihen der Kick häufig noch etwas mehr Klarheit. Schneidet man die Höhen über 10khz mit einem Filter ab, so klingt die Kick schnell etwas dumpfer und matschiger.

Es wird also rasch deutlich, dass die Kick Drum mit nahezu allen Elementen im Mix zu kämpfen hat, begonnen vom Bass und endend bei Cymbals, Hihats & Co, was die Gefahr von Maskierungseffekten mit sich bringt. Die wohl dominanteste Maskierung, welche einem klaren und kräftigem Kicksound im Wege steht, ist der Bass. Bass und Kick teilen sich den gleichen Frequenzbereich, in dem sie jeweils am meisten Pegel aufweise und auch benötigen, um ein kräftiges Klangbild zu erzeugen.
Das Tückische: Andere Mixing Techniken, die das Überlagern von Frequenzen verhindern sollen, wie z.B. Panning, Reverbs, Umschreiben (sodass die überschneidenden Elemente nicht zusammenspielen) oder das Wechseln der Oktave eines Elements, kommen bei Bass und Kick nicht in Frage, da sonst sowohl die Durchschlagskraft des gesamten Mixes als auch der kreative Spielraum stark geschmälert wird.

Genau an dieser Stelle ist Side-Chaning die wohl geeignetste Lösung. Die Idee hinter dieser Lösung ist, die Lautstärke des Basses zu senken, sobald die Kick Drum schlägt. Hierfür wird ein Kompressor in die Signalkette des Basssignals hinzugefügt, mit dem Unterschied, die Kompression nicht durch das Basssignal selber auszulösen sondern durch die Kick.
Bei analoger Studiotechnik lässt sich dies durch gezielte Side-Chain Verkabelung erreichen, in dem der Input des Kompressors mit dem Kicksignal verbunden wird und der Output mit dem Basssignal.

Digitale Kompressoren kommen meist mit einer von Hause aus ausgelieferten Side-Chain Schnittstelle daher. In diesem Beispiel ein Screenshot aus Ableton Live 9, in welchem am linken Rand ein Dropdown „Audio From“ zu sehen ist. Hier kann ganz einfach eingestellt werden, welche Signalquelle die Kompression auslösen soll.

Um den Bass beim Anschlag der Kick zügig runterzupegeln, sollte man hier eine Attackzeit von höchstens 10ms wählen und eine Release Zeit um die 50ms.
Nun wird durch das Schlagen der Kick der Schwellwert überschritten und der Kompressor fängt an zu arbeiten, dank des Side-Chanings aber nicht für Kick, sondern für den Bass. Dadurch wird eine Pegelanpassung in Real-Time erzeugt, was durch die zyklische Auf- und Abbewegung des Pegels einen pumpenden Sound erzeugt, welcher besonders deutlich zu hören ist, wenn das Kick Drum Signal auf „Mute“ gestellt ist.

Der „Ducking Effekt“

Dieser pumpende Effekt wird „Ducking Effekt“ genannt und lässt sich natürlich nicht nur für Bässe anwenden und auch nicht nur durch Kick Drums auslösen. Besonders auf Pads und Soundscapes sorgt er für treibendendes Pulsieren, welches EDM Produktionen den nötigen Antrieb gibt und für mehr Dynamik im Mix sorgt. Hierfür wird genauso wie bei Bass und Kick ein Kompressor auf das Signal gelegt, welches den Effekt erhalten soll. Nun kann wie zuvor eingestellt werden, welches Steuersignal den Threshold des Kompressors überschreiten soll.

Selbst für Percussions lässt sich mit Hilfe des Ducking Effekts ein cooles Pumpen erzeugen.
Der einfachste Weg herauszufinden, für welches Element der Ducking Effekt im Mix eine gute kreative Lösung darstellt, heißt „ausprobieren“. Wie so häufig in Musik und Tontechnik ist nichts in den Stein gemeißelt.

Multi-Band Kompression kreativ nutzen

Mit Multi-Band Kompression lassen sich besonders in EDM Produktionen gute Effekte erzielen. Durch die Trennung des Frequenzspektrums, i.d.R. 3-4 getrennte Bänder, können Tiefen, Mitten und Höhen unterschiedlich stark komprimiert werden. Durch übertriebene Einstellungen, lassen sich beispielsweise interessante Schwankungen in den Höhen erreichen ohne dabei die Tiefen zu beeinflussen. So bleibt der Mix klar und wird nicht schwammig, da schwankende Tiefen häufig zu unerwünschten Nebeneffekten führen und das Gesamtbild des Mixes negativ beeinflussen.

Eine sehr interessante Möglichkeit ist, Side-Chain Kompression mit Multi-Band Kompressoren durchzuführen. Auf diese Weise lassen sich Ducking-Effekte auf einzelne Frequenzbereiche isolieren. Außerdem lassen sich so auf ein und das selbe Signal, mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Kompressoren und zwei unterschiedlichen Steuerspuren, verschiedene Rhythmen integrieren.

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Wenn also beispielsweise die tiefen Frequenzen einen Ducking Effekt, getriggert durch die Kick erhalten und die Höhen einen Ducking Effekt, getriggert durch die HiHat, so können sehr interessante Klänge erhalten werden. Hierfür müssen zwei verschiedene Multiband-Kompressoren auf eine Spur hinzugefügt, als Steuersignal die gewünscht Spur ausgewählt und die Frequenzbänder welche nicht beeinflusst werden sollen gemutet werden.

In der Regel lassen sich der Frequenzumfang der einzelnen Bänder bei Multiband- Kompressoren frei definieren, sodass frei entschieden werden kann, welche Frequenzen komprimiert werden sollen.

Side Chaining Kompression über Aux Kanal

Wenn gewünscht ist, viele Instrumente im Mix über das selbe Steuersignal zum Pumpen zu bringen, ist es deutlich einfacher, den Kompressor in einer Send Return Spur zu platzieren.
Dort wird wie gewohnt ein Triggersignal des gewünschten Steuersignals ausgewählt, welches den Kompressor durch überschreiten zum Arbeiten bringt. Der Unterschied: Nun lässt sich kinderleicht, jede einzelne Spur über AUX Send Regler zum AUX Bus schicken und der Anteil des Pumpingeffekts durch den Send Regler (welcher in diesem Fall als Dry/Wet-Regeln fungiert) genau einstellen.

Parallel-Compression / New York Compression

Häufig ist es sinnvoll, neben dem komprimierten Signal noch das original Signal hinzuzumischen. Das hat den enormen Vorteil, verlorengegangene Dynamik teilweise zurückzugewinnen. Das geht ganz einfach mit Hilfe von Parallel- Compression, häufig auch New York Compression genannt. Hierfür wird das Originalsignal dupliziert und eine der beiden Spuren im Anschluss stark komprimiert. Daraufhin wird das komprimierte Signal dem unkomprimiertem Signal langsam hinzugemischt, bis der gewünschte Effekt zu hören ist. Das hat den Vorteil, Transienten, Punch und saubere Attacks zu erhalten und trotzdem die durchschnittliche Lautheit anheben zu können und falls gewünscht, harmonische Verzerrungen hinzuzufügen.

Gefahren

Bei all den Möglichkeiten die Kompressoren mit sich bringen, sollte man sich dennoch immer vor Augen führen: weniger ist meist mehr. Zu viel Pumpen, zu viel Distortion oder zu viel klassische Kompression führen sehr häufig dazu, den Mix mit zu viel Kompression zu überfrachten. Voreilig wird auf die Frage für die Lösung von Problemen im Mix mit „Kompression!“ geantwortet.

Viele Anwender, vor allem Produzenten die unabhängig von Tontechnikern arbeiten, denken nicht viel über andere Möglichkeiten nach, um Probleme im Mix zu lösen, da diese nicht viel über die Konsequenzen wissen.

Das Resultat: Ein toter Mix ohne Dynamik. Entgegen weitläufiger Behauptungen benötigt nämlich auch ein EDM Track ausreichend Dynamik, um Druck und Charakter wiederzugeben zu können.

Der Vorteil in Produktionen elektronischer Musik: Keine menschlichen Fehler im Recording. Ein spielender Loop wird nicht einfach lauter, weshalb der traditionelle Einsatz von Kompressoren stark reduziert werden kann und sich auf Dinge wie ausgewogenes Gain Staging konzentriert werden sollte. Viele Probleme können innerhalb des Klangerzeugers gefixt werden.

Selbstverständlich soll ein Kompressor dort angewendet werden, wo es auch Sinn macht ihn anzuwenden. Dieser kurze Abschnitt sollte lediglich noch einmal verdeutlichen, dass es nicht immer eine gute Idee ist, einen Kompressor zur Spur hinzuzufügen, egal ob als klassischer Dynamikprozessor oder kreatives Instrument.

Fazit

Neben der klassischen Aufgabe der Pegelreduktion, bringen Kompressoren jede Menge interessante Möglichkeiten mit sich, Signale zu bearbeiten. Besonders der Side-Chain Effekt und der Einsatz von Multi-Band Kompressortechniken, bringt zusätzliches Leben und Antrieb in die Produktionen. Durch die Möglichkeit die Steuersignale von Side-Chain Kompressoren zu muten, können spannende Ducking-Rythmen zu Signalen hinzugefügt werden ohne dafür auf eine aktive Spur zurückgreifen zu müssen. Auch der Einsatz von Parallel-Compression kann dem Mix mehr Charakter geben. Dennoch sollte beim Einsatz von Kompressoren immer getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ vorgegangen werden, da man sonst schnell in Gefahr läuft, mit zu viel Effekten, zu viel Spielerei und zu viel Dynamikreduktion zu viel Klarheit aus der Produktion zu nehmen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Julius
Julius

Julius ist Gründer von TrustedMusic, leidenschaftlicher Hobby Produzent und zertifizierter Tontechniker. Seit 2003 spielt er Klavier, hat mit 18 Jahren angefangen als DJ aufzulegen sowie elektronische Musik zu produzieren und im Jahr 2015 eine tontechnische Grundausbildung an der SET Schule in Berlin absolviert. Nun kombiniert er seine Interessen und hilft Musikern einen einfacheren Zugang zu professionellen Studios zu erhalten.